Als hoch.sensibles und fein.empathisches Kind wirst du zum Weltenüberbrücker in allerlei Richtungen – zuerst zwischen Mama und Papa. Wobei die Worte „Mama“ und „Papa“ im Grunde davon sprechen (sollten), dass diese Beziehungen von Geborgenheit und Vertrauen getragen sind. Dass du als Kind in die Arme von Papa hüpfen kannst, wenn du von einem höheren Baum springen willst und weisst: „Ich werde aufgefangen“.
Leider ist es so, dass diese feinen Kinder allesamt in narzisstische und toxischen, verhaltensdefizitären (verhaltensgestörte) und vielfach traumatisierten Familien geborgen werden und meist auch dann bei einem solchen Partner bzw. Partnerin oder Freunden landen. Die narzisstischen, psychopathischen Menschen lassen es die Verantwortung für ihren Heilungsweg zu übernehmen. Sie gehen sehr selten in eine aktive Psychotherapie & transformierendes Coaching – Psychoanalyse ist eher etwas für sie, weil dort nur der rationale Part, klassischer Weise bedient wird.
In der aktiven Psychotherapie & transformierendem Coaching lernt der Klient eben zu fühlen, was er ausspricht, ob der Magen oder der Hals eng wird oder gar weh tut. Das will der narzisstische Mensch nicht. Ich bin mittlerweile der Meinung, dass alle Narzissten/Narzisstinen sogenannte „verdeckte Narzissten“ sind: der Grandiose wie der Kleine, der sich gerne in den Schlepptau als Fan oder Untertan begibt, um „etwas“ vom Glanz und Haben eines scheinbar wirtschaftlich, materiell besitzenden Menschen abzubekommen. Nur wissen diese Menschen ebenso wie der Narzisst – egal, ob Mann oder Frau – nicht, was ein umfassendes Selbstbewusstsein ist: eigene Unfertigkeiten oder Unfähigkeiten („Fehler“) benennen zu können und zu sich selbst zu stehen. Und parallel auch die eigenen Fähigkeiten, Talente und Werte zu kennen und danach das eigene Leben auszurichten.
Narzissten und Narzissten sind Jäger, Suchende! Empathische, hochsensible Menschen sind Wahrnehmende, Finder!
Aus diesem Dilemma narzisstischer Kommunikation und Verhaltensweisen, die unser Leben prägte, müssen sich Empathen sehr viele Jahre herausarbeiten. Kommunikationskonzepte sind alle narzisstisch angelegt, Beispiel: Im Dialog wird im narzisstischen Sprachtraining vermittelt, die selbe Körperhaltung einzunehmen, um zu vermitteln, dass die beiden Gesprächspartner gleich sind.
Das ist eine Illusion und Lüge! Kein Mensch ist gleich und was in der Oberflächlichkeit als scheinbare Harmonie oder Ebenbürtigkeit künstlich erzeugt wird, ist nicht vorhanden. Absolute Leere. Mittlerweile bin ich darüber nicht mehr irritiert. Ich spürte und spüre heute manchmal die Anstrengung, zu fühlen was oder wo der innere Kern des Gesprächspartners ist – und fühle Leere oder Chaos. Mit einem verkopften Menschen zu reden ist, Schwerstarbeit für mich als Empathin – kommt der Impuls aus dem Bewusstsein oder ist es eine Kopfidee, die einfach nur in eine andere Richtung weisst? Oder ist da eine Basis, eine echte Motivation?
Es dauert bis ein fein.empathischer Mensch sich dieser Ernüchterung stellen kann und stellt, denn dann „knallt manches, Verdrängte“ mit einer vulkanischen Kraft hervor, die keinen Stein mehr auf dem anderen stehen lässt. Und das braucht auch Mut; auch manche Tränen kommen dabei hervor, wenn fein.empathische und hoch.sensible Menschen.
Das sind die eigenen Traumatas, die mit Missbrauch jeder Art und Weise einhergehen: körperlich, sexuell, mental, emotional, seelisch, finanziell, rituell, religiös, institutionell, politisch-gesellschaftlich, geschlechtsspezifisch als Frau oder Mann (den darin enthaltenen Rassismus), national und auch Süchten zu tun hat. Wow, kann frau da nur sagen, das wirkt auf alle Menschen ein – nur die fein.empathischen Menschen bemerken diese filigranen Muster, Facetten und Farbtöne -es gibt eben mehr als Schwarz-Weiss.
Hochsensible Menschen nehmen detailliert wahr, deshalb bezeichne ich sie auch als Fein.Empathen, die alle „Töne“ im Gespräch wahrnehmen. Wo eine Begegnung, ein Gespräch „nachschwingt“ bzw. wirkt durch Schwere, Kälte und Stumpfheit, Langeweile, Informationsvielfalt oder Informationsüberflutung. Auch Gefühle von Wut, Verachtung, Ekel, Abscheu oder Trauer, Verzweiflung, Ohnmacht oder Hilflosigkeit nehmen wir beim anderen wahr, genauso wie bei uns selbst.
Hochsensible Menschen sind zwar „Mimosen“ – in sich rund, leuchtend und sie haben Stacheln. Ich kenne keinen hochsensiblen, feinempathischen Menschen, der ein „natürliches Weichei“ ist -sie sind von Geburt an mutig, in solchen „finsteren, unbewussten Familien“ zu inkarnieren“. Doch der eine oder andere wird erst mal so manipuliert, von einem Elternteil besetzt, dass er oder sie die gesunde Ich-Entwicklung als „Spätzünder“ vollzieht und dann mit aller Entschiedenheit; bei narzisstischen, missbrauchenden Eltern oder ParternInnen gibt es keine Rückkehr (weshalb für hochsensible diese Kartenlegungen und Anbindungen an „er/sie kommt zurück“ gleichgesetzt werden mit Münchhausens Märchenstunde und die ist mit der Zeit langweilig, uninteressant und deshalb geraten wir da schnell in das „freie Wasser, einem Ozean gleich“ und begeben uns auf unsere eigene Heldenreise und Odyssee.